Stern über Bethlehem

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Evangelische Kirchengemeinde Hilden/ Rheinland – Erlöserkirche
Die Große Weihnachtskrippe
Anschauliche Heilsgeschichte, Glaubensbotschaft, tiefe Symbolik und liebevolle Details




Der Schofarbläser

Der Schofar (šôfār) taucht im Alten Testament in verschiedenen Zusammenhängen auf: Als militärisches Signalinstrument, als metaphorisches Symbol für Krieg und Schrecken und als Instrument des Kultes im Zusammenhang mit der Theophanie Jahwes, mit Festen, Kultfeiern und Prozessionen. Zahlreiche ikonographische Belege zeigen den Schofar als Instrument des Synagogengottesdienstes.

Der Schofar wird aus einem Tierhorn angefertigt. Die mundstückähnliche Öffnung zum Anblasen mit den Lippen entsteht meist durch das Absägen der Hornspitze und anschließender etwas kesselförmiger Ausformung. Die Anblasweise entspricht der eines Blechblasinstruments.
Das einfach gebogene Widderhorn der aschkenasischen Juden hat kein Mundstück; bei den sephardischen Juden jedoch kann es mit einem einfachen Mundstück ausgestattet sein. Das Horn des Kudus ist länger und spiralförmig gewunden.

Kudu (eine Antilope) und Widder waren ursprünglich auch in Kanaan beheimatet, kommen heute aber nur noch in Südafrika in größerer Anzahl vor.
Der Schofar kann aus dem Horn eines jeden koscheren Tiers angefertigt werden, auch wenn dieses nicht rituell geschlachtet wurde. Eine Ausnahme wird bei den Hörnern von Rindern gemacht: Da diese zu sehr an das Goldene Kalb erinnern, wird das Horn einer Kuh oder eines Ochsen nicht verwendet.



Saadja ben Josef (jüdischer Religionsphilosoph, 882 in Ägypten – 942 in Babylonien) nennt unter anderem folgende Gründe für das Schofarblasen:

1. Am Rosch Ha-Schana (jüdisches Neujahrsfest) wurde die Welt erschaffen: Die Schofartöne sollen jeden erinnern, dass an diesem Tage Gottes Herrschaft über die Welt begann und dass wir seitdem Gottes Knechte sind.
2. Der Schofar soll uns „aus dem Schlaf des Jahres wecken“ und uns sagen: Ihr sündigen Menschen, die ihr so tief in die Unlauterkeiten der Welt verstrickt seid, besinnt euch endlich! Im Himmel wird ja schon geprüft, was ihr dieses Jahr hindurch getan habt, es ist Zeit zur Umkehr!
3. An Stelle seines einzigen Sohnes Isaaks, den zu opfern Abraham bereit war, sollte er einen Widder darbringen; - das Horn eines Widders ist unser Schofar, und an Abrahams Bereitschaft, sein Liebstes Gott hinzugeben, soll er uns mahnen.
4. Früher wurde das Erlassjahr mit Schofarklang begonnen; wenn einst auch wir „ausgelöst“ werden und „eingesammelt“ werden von allen Enden der Erde, wird wieder die große Posaune erklingen.
5. Dann werden die Gräber sich auftun und die Toten auferstehen; an die Auferstehung der Toten mahnt uns der Schofar.
6. Am Jom Kippur (Versöhnungstag), an dem einst der Sündenbock ausgesendet wurde und im Allerheiligsten der Hohepriester den großen Opferdienst verrichtete, am Jom Kippur, der im Talmud oft geradezu „der Tag“ genannt wird als der Gipfel und die Vollendung der Seelenerneuerung, als der Tag des Sündenbekenntnisses und der Läuterung als „das Herz des Jahres“ und als „der Schabbat aller Schabbatot“, da soll der Schofar erklingen.



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